Wie bist du zur SozDia und zu Deiner heutigen Arbeit gekommen?
Hanna: Schon immer habe ich mich für soziale Berufe interessiert und habe schon früh als Erzieherin in einer Kindertagesstätte gearbeitet. Mein Wunsch war es, weiterzukommen, daher besuchte ich die Abendschule und holte anschließend ein Sozialarbeiterstudium nach. Meine erste Bewerbung war dann bei der SozDia und ich begann als Sozialarbeiterin im Jugendwohnhaus als Bezugsbetreuung. Ich hatte viel Freude an der Teamarbeit und insbesondere an der Arbeit mit Jugendlichen. Nach 8 Jahren war es Zeit für etwas Neues, also übernahm ich die Leitung des Familien.LEBEN I, dann des Familien.LEBEN II und schließlich die Verbundleitung. Im Januar 2023 habe ich das Familien.LEBEN III eröffnet.
Was reizt dich an der Arbeit im Hafen und in Deinem Fachbereich?
Hanna: In den letzten Jahren habe ich umfangreiche Berufserfahrung im Umgang mit Kindern, Jugendlichen und Familien, auch in schwierigen Situationen gesammelt. Daher passt das Hafen-Projekt gut, die Themen sind mir sehr vertraut. Die Unterstützung des Kindernotdienst ist da nur eine logische Weiterentwicklung. Es ist aufregend, sich auf etwas einzulassen, das es so in Berlin noch nicht gibt – der Hafen ist ein Pilotprojekt. Genau dafür steht die SozDia immer wieder: neue Wege zu gehen. Es freut mich, dass wir helfen und mit einem bedarfsgerecht hohen Betreuungsschlüssel aktiv werden können.
Was motiviert Dich jeden Morgen, deine Arbeit zu machen?
Hanna: Es macht mir viel Freude, mit Kolleg*innen zusammenzuarbeiten und den Arbeitsalltag zu gestalten. Die Lebensläufe der einzelnen Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien zu begleiten, erfüllt mich. Es ist großartig zu beobachten, wie sich Kolleg*innen für jede einzelne Person engagieren. Es motiviert mich, dass der Hafen einen Beitrag leisten kann, dass sich die Kinder gesehen fühlen und dass sie in ihrem Lebenslauf gestärkt und von uns begleitet werden können.
Wie gehst du mit schwierigen Situationen und mit Kindern um, die besonders intensive Betreuung benötigen?
Hanna: Ich betrachte jedes Kind individuell und schaue mir seine Erfahrungen und Bedürfnisse an. Wir unterstützen situationsabhängig und perspektivisch. Es ist wichtig, zu akzeptieren, dass einige Lebenswege anders verlaufen, ohne Werturteile. Wir akzeptieren, dass Menschen unterschiedliche Lebensentscheidungen treffen. Ich möchte die Kinder nicht verändern, sondern ihnen in ihrem Wesen und ihren Bedürfnissen gerecht werden.
Was geht dir nah?
Hanna: Wenn es von anderen die Einschätzung gibt, dass es keine Perspektive für manche Menschen gibt. Wir zeigen dann aber, dass es doch möglich ist, dass wir uns individuell um jeden Menschen kümmern und unterstützen können. Die Kinder haben bei uns Zeit und müssen nicht sofort wieder ausziehen. Wir geben ihnen eine Struktur und helfen ihnen dabei, ihre Zukunft zu gestalten. Wir schaffen Perspektiven und Hoffnung.