Das Konzept von Familien.LEBEN ist einzigartig: Eltern, die nicht allein für ihre Kinder sorgen können, werden nicht von ihnen getrennt. An den drei Standorten beziehen die Familien eine eigene Wohnung und werden von einem multiprofessionellen Team begleitet, während sie ihre Verantwortung und das Sorgerecht behalten.
Hanna Wüsthoff, Verbundleitung für die Standorte des FamilienLEBENs und der Kinderwohngruppe Hafen, enthüllte die Entstehung dieses wegweisenden Konzepts. Vor 14 Jahren interpretierte Michael Heinisch Kirch, Gründer und Vorstandsvorsitzender der SozDia Stiftung, den Paragraphen 34 des Sozialgesetzbuches neu. Die Einrichtung ermöglicht Eltern und Kindern ein Zusammenleben, ohne dass das Kindswohl gefährdet ist.
"Das A und O ist und bleibt die Beziehungsarbeit. Empathie ist der Schlüssel, damit die Eltern die Hilfe annehmen können", betonte Mario Kühn, Sozialpädagoge in der Pfarrstraße und Initiator des Austauschs mit der ASH. Die therapeutische Begleitung und das gemeinsame Wachstum von Eltern und Kindern stehen im Zentrum der Unterstützung.
Die Studierenden erhielten Einblicke in den Alltag und den Entwicklungsprozess von Familien nach ihrem Einzug. Die enge Zusammenarbeit und Begleitsituationen durch Bezugserzieher*innen ermöglicht es, individuelle Hilfen und Unterstützung zu planen. Regelmäßige Bewohnerversammlungen und eine jährliche Ferienfahrt stärken die Gemeinschaft.
Dozentin Merita Berisha lobte den praxisbezogenen Einblick und betonte den hohen Mehrwert für ihre Lehre. Auch die Studierenden äußerten großes Interesse an der Arbeit der SozDia und erwägen Praktika sowie Hausarbeiten mit dem Fokus auf Familien.LEBEN.
Die Studentin Parimah äußerte sich abschließend begeistert: "Ich habe bereits viele Einrichtungen der sozialen Arbeit besucht, aber diese heute war am beeindruckendsten und am sinnvollsten. Es ist so ein guter Ansatz, die Familien zusammenzuhalten und als Ganzes zu stärken."